Oliver Burgess Meredith (* 16. November 1907 in Cleveland, Ohio; † 9. September 1997 in Malibu, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.
Biografie
Oliver Burgess Meredith wurde als Sohn von der US-Amerikanerin Ida Beth, geborene Burgess, und des kanadischen Arztes William George Meredith geboren.[1][2][3] Er machte 1926 seinen Abschluss an der Hoosac School in Hoosick Falls und schloss sein Studium 1931 am Amherst College ab. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der United States Army Air Forces und erreichte den Rang eines Captains. Er wurde 1944 entlassen, um den berühmten Kriegsreporter Ernie Pyle in dem Kriegsfilm The Story of G.I. Joe spielen zu können.[4]Bereits 1930 hatte Meredith sein Broadway-Debüt in William Shakespeares Romeo und Julia gegeben. 1933 wurde Meredith Mitglied von Eva Le Galliennes Theatergesellschaft Civic Repertory Theatre in New York City.
Meredith war zweimal als Bester Nebendarsteller für den Oscar nominiert. Bei der Oscarverleihung 1976 erhielt er die Nominierung für seine Rolle des Harry Greener in dem Filmdrama Der Tag der Heuschrecke und 1977 für seine Figur des Trainers Mickey Goldmill an der Seite von Sylvester Stallone in dem Erfolgsfilm Rocky. Letztere Rolle verkörperte er auch in den Fortsetzungen Rocky II, Rocky III – Das Auge des Tigers und Rocky V. Da Mickey in der Mitte des dritten Films verstirbt, wurden Archivaufnahmen für Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts und Rückblenden für Rocky V gedreht, während für den sechsten Teil Rocky Balboa wiederum, anhand des Todes Meredith, Archivaufnahmen benutzt wurden.
Für seine Fernsehrollen wurde er mehrfach nominiert und ausgezeichnet, darunter eine Nominierung des Emmys für Hallmark Hall of Fame und eine Emmy-Auszeichnung für Tail Gunner Joe. In der Fernsehserie Batman verkörperte er in 21 Episoden von 1966 bis 1968 genauso wie in dem Spielfilm Batman hält die Welt in Atem den Schurken Pinguin. Von vielen Kritikern wurde auch sein Auftritt als der Urgroßvater Gustavson in dem Film Ein verrücktes Paar und der Fortsetzung Der dritte Frühling – Freunde, Feinde, Fisch & Frauen gelobt, in dem er den Vater von Jack Lemmon spielt.
Seine deutsche Synchronsstimmen wurde ihm von Hans Hessling, unter anderem in Rocky und Rocky II und Friedrich W. Bauschulte, wie in Kampf der Titanen, geliehen.
Am 9. September 1997 verstarb Meredith an Komplikationen der Alzheimer-Krankheit und Schwarzen Hautkrebses.[1] Er war vier Mal verheiratet. Die Ehen mit Helen Derby Berrien (1932–1935), der Schauspielerin Margaret Perry (1936–1938) und Paulette Goddard (1944–1949) blieben kinderlos, während er mit seiner letzten Ehefrau Kaja Sundsten, mit der er von 1951 bis zu seinem Tod 1997 verheiratet war, zwei gemeinsame Kinder hatte.
Filmografie (Auswahl)
- 1935: Ein charmanter Schurke (The Scoundrel)
- 1939: Idiot’s Delight
- 1939: Von Mäusen und Menschen (Of Mice and Men)
- 1940: Second Chorus
- 1941: Ehekomödie (That Uncertain Feeling)
- 1941: Tom, Dick und Harry (Tom, Dick and Harry)
- 1944: Hymn of the Nations
- 1945: Schlachtgewitter am Monte Cassino (The Story of G.I. Joe)
- 1946: Die wunderbare Puppe (Magnificent Doll)
- 1946: Tagebuch einer Kammerzofe (Le journal d'une femme de chambre)
- 1948: Der Mann vom Eiffelturm (The Man on the Eiffel Tower), auch Regie
- 1949: Jigsaw
- 1957: Die Rose von Tokio (Joe Butterfly)
- 1961: Sturm über Washington (Advise & Consent)
- 1963: Der Kardinal (The Cardinal)
- 1964: Erster Sieg (In Harm's Way)
- 1966: Höchster Einsatz in Laredo (A Big Hand for the Little Lady)
- 1966: Batman hält die Welt in Atem (Batman)
- 1967: Der Foltergarten des Dr. Diabolo (Torture Garden)
- 1968: Harte Fäuste, heisse Lieder (Stay Away, Joe)
- 1968: Mackenna’s Gold (Mackenna's Gold)
- 1968: Skidoo
- 1969: Der Gauner (The Reivers)
- 1969: Der Killer und die Dirne (Hard Contract)
- 1970: Zwei dreckige Halunken (There Was a Crooked Man...)
- 1971: So gute Freunde (Such Good Friends)
- 1974: Der Bulle von Hongkong (Golden Needles)
- 1974: Die Hindenburg (The Hindenburg)
- 1975: B. muß sterben (Hay que matar a B.)
- 1975: Der Tag der Heuschrecke (The Day of the Locust)
- 1975: Der Rächer von Kalifornien (The Master Gunfighter)
- 1976: Landhaus der toten Seelen (Burnt Offerings)
- 1976: Hexensabbat (The Sentinel)
- 1976: Rocky
- 1977: Rendezvous mit dem Tod (Golden Rendevouz)
- 1977: Tail Gunner Joe
- 1977: Todesflug (Death Flight)
- 1978: Eine ganz krumme Tour (Foul Play)
- 1978: Heut beklau'n wir unsere Bank (The Great Bank Hoax)
- 1978: In Texas ist der Teufel los (Kate Bliss and the Ticker Tape Kid)
- 1978: Magic – Eine unheimliche Liebesgeschichte (Magic)
- 1978: Rocky II
- 1980: Der eiserne Vorhang (Final Assignment)
- 1981: Fesseln der Macht (True Confessions)
- 1981: Kampf der Titanen (Clash of the Titans)
- 1982: Rocky III – Das Auge des Tigers (Rocky III)
- 1985: Santa Claus
- 1987: King Lear
- 1988: Heiß auf Trab (Hot to Trot)
- 1990: Im Vorhof zur Hölle (State of Grace)
- 1990: Rocky V
- 1991: Die Nacht des Jägers (Night of the Hunter)
- 1993: Ein verrücktes Paar – Alt verkracht und frisch verliebt (Grumpy Old Men)
- 1995: Der dritte Frühling – Freunde, Feinde, Fisch & Frauen (Grumpier Old Men)
- 1995: Dem Mond so nah (Across the Moon)
Fernsehserien
- 1959–1963: Unglaubliche Geschichten – Twilight Zone (Twilight Zone, vier Episoden)
- 1961–1964: Tausend Meilen Staub (Rawhide, vier Episoden)
- 1963: 77 Sunset Strip (fünf Episoden)
- 1965: Verrückter wilder Westen (Wild Wild West, eine Episode)
- 1966–1968: Batman (21 Episoden)
- 1968–1971: Die Leute von der Shiloh Ranch (The Virginian, zwei Episoden)
- 1993: In der Hitze der Nacht (In the Heat of the Night, drei Episoden)
Literatur
- Burgess Meredith: So far, so good : a memoir. Little Brown & Co., Boston 1994, ISBN 978-0316567176.
Weblinks
Commons: Burgess Meredith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Burgess Meredith in der Internet Movie Database (englisch)
- Burgess Meredith in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: a b Burgess Meredith, 89, Who Was at Ease Playing Good Guys and Villains, Dies, The New York Times, 11 September 1997.
- Hochspringen ↑ Burgess Meredith obituary, CNN.com, September 10, 1997.
- Hochspringen ↑ Burgess Meredith genealogy by Robert Battle, hosted at freepages.rootsweb
- Hochspringen ↑ TCM/AFI Notes: The Story of G.I. Joe. Turner Classic Movies/TCM.com. Abgerufen am 16. September 2011.
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